Vorsorgeveranstaltung 10. April

V O R S O R G E

Der Gedanke, rund um das Thema „Vorsorge“ aufmerksam zu machen, entstand bereits vor der Corona-Zeit. Während dieses „Stillstands“ kamen sehr viele Überlegungen hoch, wie wir das doch herausfordernde Thema anbringen bzw. das Interesse bei unseren Seniorinnen und Senioren wecken können. Ist es doch für jedermann ein unbequemes, anstrengendes und vor allen Dingen ein lästiges Thema mit vielen Unbekannten. Gerne verschiebt man derartige Entscheidungen weit von sich. Hier sahen wir es als geboten an, einfach mal mit kleinen Hilfestellungen anzufangen.

Nach zahlreichen Vorbereitungen starteten wir zaghaft im April letzten Jahres, gaben zunächst in einem überschaubaren Kreis von nur 6 Teilnehmern einen Überblick, welche Themen zur VORSORGE grundsätzlich gehören. Die Teilnehmer waren erstaunt, wieviel Infopotential sich hierhinter verbirgt. Testament, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Bestattungsverfügung, digitaler Nachlass, Bankvollmacht und vieles mehr.

Bei der Info-Veranstaltung „Vorsorgevollmacht“ kamen bereits rd. 20 Teilnehmer. Dreimal so viel wie zuvor. Viele Gespräche und Ansprachen folgten und die Frage: wann wiederholen Sie diese Veranstaltung?

Das machte uns Mut. Mut weiterzumachen. Es stellte sich sogar Spaß ein. Spaß? Ja. Auch bei ernsten Themen kann sich deshalb Spaß entwickeln, weil wir uns freuen, Interesse geweckt zu haben, zunehmende Teilnehmerzahlen erreicht werden und das Durchschnittsalter der Teilnehmer immer jünger wurde. Es betrifft uns ja auch alle, ob jung oder alt.

Beim Thema „Testament“ erhielten wir kompetente, juristische Unterstützung. Wichtige Hinweise wurden uns auf den Weg gegeben. Die Teilnehmerzahl wuchs auf rd. 50 Personen.

Im Januar d.J. stand das Thema „Patientenverfügung“ auf der Agenda. Immerhin kamen 42 Personen, um hier wichtige Hinweise zum „richtigen“ Ausfüllen des Vordrucks zu erhalten. Die zwei Miarbeiterinnen des „Freier Betreuungsverein Teltow-Fläming e.V. boten im Anschluss zwei Nachmittage an, an denen Einzelberatungen in unserem Großbeerener Seniorentreff stattfanden. Dieses Angebot wurde gerne in Anspruch genommen.

Insgesamt konnten wir mit unseren inzwischen vier Veranstaltungen rd. 120 Interessierte erreichen. Wir planen bereits die nächste Veranstaltung. Tragen Sie das Datum 10. April 2024 um 18.00 Uhr schon einmal in Ihren Terminkalender. Weitere Details folgen. Wir freuen uns schon darauf und auf Sie!

Den Erfolg dieser Veranstaltungsserie verdanken wir insbesondere der guten Zusammenarbeit mit unserem zuverlässigen Partner, dem Freien Betreuungsverein Teltow-Fläming e.V. in Zossen, sowie der Kümmerin der Gemeinde Großbeeren, Frau Monika Andres. Bei diesem Themenkomplex ist das Zusammenspiel zwischen Fachkompetenz, Rat und Tat sowie Empathie ausschlaggebend.

 

Astrid Hustan

Seniorenbeirat Großbeeren

 

Gedanken zur „Patientenverfügung“ von Georg Leiser

In den Goldenen Zwanzigern sang Otto Reutter in einem seiner Couplets: „Vor dem Tode sich fürchten hat keinen Zweck. Man erlebt ihn ja nicht, wenn er kommt, ist man weg.“ Wenn’s mal so einfach wäre. In den inzwischen mehr als 100 verflossenen Jahren hat die Medizin gewaltige Fortschritte gemacht. Drum hat sich unsere Lebenszeit auch stetig verlängert. Das ist gut so, solange es uns gut geht. Was aber tun, wenn das Ärzteteam im Krankenhaus zu lebensverlängernden Maßnahmen greifen muss? Man ist dann zwar dem Tod zunächst „von der Schippe gehopst“, hängt aber vielleicht an diversen Schläuchen zwecks künstlicher Ernährung, Beatmung und zum Erhalt anderer lebenswichtiger Funktionen. Keine Aussicht auf Gesundung. Und niemand da, der bereit ist, für uns „das Licht auszuknipsen“. Will unsereins das wirklich? Die vielbeschworene „Lebensqualität“ sieht wahrlich anders aus. „Selbstbestimmt sterben“, davon hören wir viel, aber uns selbst betreffend schieben wir den Gedanken daran gern beiseite. Ist ja immer noch genügend Zeit, darüber nachzudenken. Haben wir diese Zeit wirklich? Oder leiden wir einfach an einer Realitätsverweigerung? Mit einer Patientenverfügung können wir für Klarheit sorgen. Und wir bewahren uns unsere Selbstbestimmung. Nebenbei gesagt: Seniorinnen und Senioren stehen zwar altersbedingt ganz vorn, wenn es um’s Ableben geht. Aber ein schwerer Unfall mit katastrophalen Folgen kann auch Jüngere ereilen, wie die Statistiken zeigen.