Aus Kaffeeklatsch wurde Jubiläumsfeier

Geburtstagsfeier des Großbeerener Seniorenbeirats

  • 5 Jahre für ein gesellschaftliches Miteinander – 

Der erste Kaffeeklatsch nach der langen Corona-Zwangspause fand am 11.11. im Zapfwerk statt mit dem Hinweis: dies ist keine Faschingsveranstaltung, sondern die Jubiläumsfeier des Seniorenbeirats. „Bitte fasse Dich kurz! Unsere Seniorinnen und Senioren wollen sich endlich wieder treffen, plaudern, amüsieren und eventuell sogar tanzen.“ So mahnten die Beiräte ihre Vorsitzende, Malgorzata Zander, im Vorfeld, die bereits zu viele Gedanken zusammengestellt hatte. Ja, Recht hat sie – es gibt vieles zu berichten, zu viel eigentlich, aber….. Der Beirat fand eine galante Lösung: die Highlights der vergangenen fünf Jahre wurden durch Fotos im Hintergrund auf einer Leinwand, hoch auf der Bühne gezeigt. Ob Lindenbudike, Kaffeeklatsch, Fahrten mit Bus oder Schiff, Wanderungen, Spielenachmittage, Aufbau von Waldbänken im Seniorentreff, Weihnachtsfeiern, Weiterbildung, Sport uvm. war zu sehen. Jedes Foto sprach für sich, die Begrüßungsrede kurz gefasst. Ziel erreicht. Nicht die einzige Herausforderung seit Gründung am 8.11.2016. Hierzu später. 


Die Veranstaltung im Zapfwerk war ausgebucht. Unser Bürgermeister Tobias Borstel kam mit zwei – für die Seniorenarbeit zuständige Mitarbeiterinnen, Frau Dr. Gärtner und Frau König, aus dem Rathaus und prostete nach seiner Ansprache allen Seniorinnen und Senioren mit einem Glas Sekt zu. „ Durch den Seniorenbeirat ist in den vergangenen fünf Jahren viel Positives entstanden. Hierfür mein großes Danke!“ Die Bestätigung durch unsere Senioren folgte prompt durch anhaltenden Beifall. Was für eine tolle Bestätigung. Sie motiviert uns so weiter zu machen wie bisher.


Es war Absicht – nur ein Programmpunkt, damit genügend Zeit zum Miteinander übrig bleibt. Herr Kaiser vom Tanztreff Kaiser stellte mit einigen Seniorinnen das Tanz- und Bewegungskonzept MOVITA vor. Dieses wurde speziell entwickelt für Damen im besten Alter. Die Musik läuft, die Damen bewegen Arme und Beine. Weitere Senioren, Beiräte und sogar unser Bürgermeister tanzten einfach mit – voller Begeisterung. Die Stimmung im Saal steigt weiter an. MOVITA macht Spaß, das bestätigten uns auch einige Teilnehmerinnen. 


Mittendrin saßen neben drei Gemeindevertretern unsere Behindertenbeauftragte sowie die Vorsitzende vom Bürgertisch für lebendige Demokratie e.V. Die beiden letzt Genannten warben kurz für ihr Projekt „Glück teilen“. Besonders überrascht hat uns Frau Dr. Irene Pacholik, die unserer Vorsitzenden als Dank für die vom gesamten Beirat geleistete Arbeit einen von ihrem Enkelkind selbst gebastelten Jahreskalender 2022 sowie einen Kalender für wiederkehrende Termine übergab. Über dieses ganz persönliche Geschenk haben wir uns sehr gefreut. Vielen lieben Dank dafür!! Wir bedanken uns an dieser Stelle aber auch bei Irene, die uns von Anfang an unterstützt, für ihre Kreativität bekannt und geschätzt ist und natürlich auch bei ganz vielen Veranstaltungen dabei war.
Mit jeweils einem bunten Blumenstrauß gratulierte unsere Vorsitzende den beiden jüngst von der Landrätin, Frau Kornelia Wehlan, im Rahmen der Brandenburger Seniorenwoche (wir berichteten) geehrten Ehrenamtlichen Marga Grandtke und Lutz-Peter Anton. Ferner bedankte sie sich im Namen aller Beiräte für das besondere Engagement einiger Unterstützer, wie Detlef Lenz (Sport+Vereine; jetzt Beirat), Jürgen Mittag (Homepage des Seniorenbeirats) sowie Rosi Scholz (Spielenachmittage).


Noch ein paar Worte zu unserem Team: Zu Beginn waren wir 7 Beiräte und 7 Stellvertreter. Eine Gruppe von relativ jungen Seniorinnen und Senioren (55+ !!), im wahrsten Sinne des Wortes „zusammengewürfelt“. Wir mussten uns erstmal kennen- und das Zusammenarbeiten lernen. Aufgestellt/benannt von der Gemeindevertretung, jeder mit unterschiedlichen Vorstellungen von der Seniorenarbeit, aber: alle mit viel Engagement, Fleiß und Empathie sowie Herz und Verstand dabei. Nicht mehr als eine ehrenamtliche Tätigkeit. Wir fingen bei Null an. Durch den nahezu täglichen Austausch mit unseren Seniorinnen und Senioren ermittelten wir die wesentlichen Bedarfe. Sei es im kulturellen, politischen oder gesellschaftlichen Bereich. Wir haben viel Zeit und Arbeit investiert, mit – so sagen wir inzwischen selbstbewusst – viel Erfolg. Inzwischen „zehren“ Seniorenbeiräte aus weiteren Gemeinden, Städten, Landkreisen und Bundesländern von unseren Ideen oder Projekten, wenn wir mal an die Einführung der Notfalldose, der Installation der lebenswichtigen Defibrillatoren oder der netten Toilette denken. 


Es waren sehr aktive Jahre, weil wir für unsere Bürger*innen 55+ ein breites Spektrum an Möglichkeiten anbieten wollten. Von Frühstück, Kaffeeklatsch, Kino, Spielenachmittag, Themennachmittage, aber auch Wanderungen, Boccia oder Bingo. Diese verschiedenen Angebote sollten viele Senioren in allen Altersgruppen erreichen. Bei den Bildungsfahrten zum Bundestag, zum Potsdamer Landtag oder auch den Museumsbesuchen war die Nachfrage wesentlich höher als das vorhandene Angebot. Aber wir bleiben dran. Diese Fahrten soll und wirdes nach Corona wieder geben.


Ganz neue Ideen entwickelten sich während der Coronapause. So bieten wir nun in kleinen Gruppen unter den allseits bekannten 2G-Regeln z.B. Digital Fit für Senioren, Kreatives Gestalten oder auch Bingo und den Waldspaziergang an. 
Die größte Herausforderung war, die COVID-Krise zu meistern. Für uns galt „Senioren First“, Maßnahmen zu schaffen, um unseren Senioren*innen die Bewältigung des Alltags zu erleichtern und sie vor allen Dingen vor Einsamkeit zu bewahren. Wir unterstützten im Zusammenhang mit dem Impfen, fuhren zu den Impfzentren, halfen beim Ausfüllen der Formulare etc. Kämpften für ein zügiges Durchimpfen der Älteren. Aber die größte Herausforderung war der tägliche Umgang mit der Unsicherheit, der Unvorhersehbarkeit, einer gewissen Ohnmacht bzw. Hilflosigkeit. Wir wünschen uns alle unser normales Leben zurück. Sie können sicher sein – wir sind weiter für Sie da. Sprechen Sie uns einfach an.


Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut in das Jahr 2022.


Astrid HustanSeniorenbeirat Großbeeren 

Fotos: Apel/MAZ