Fahrt in die Partnergemeinde Lewin Klodzki

Das Logo von Lewin Klodzki

Seniorenbeirat zu Gast im Klub Seniorow

Am ersten Septemberwochenende war es endlich soweit. Gemeinsam mit Bürgermeister Tobias Borstel fuhr eine kleine Delegation des Seniorenbeirats in die polnische Partnergemeinde Lewin Klodzki.

Die Großbeerener Delegation

Corona hatte viele persönliche Kontakte ausgebremst, ein Miteinander oder gegenseitige Besuche lange verhindert. Kontakte über digitale Medien waren immer nur ein Notbehelf. Was wir aber immer wieder hörten, waren Berichte über eine unglaubliche Nachbarschaftshilfe während der Pandemie in unserer Partnergemeinde.

Aus der Nachbarschaftshilfe formierten sich Strukturen, die im letzten Jahr in einem Klub Seniorow mündeten. Endlich eine strukturelle Basis für ein gemeinsames Zusammenkommen auf der Seniorenebene, dachten wir und planten die Fahrt.

Nachdem mehrere von uns fast drei Jahre lang nicht in unserer Partnergemeinde waren, staunten wir nicht schlecht, als wir im Ortszentrum ein neu gebautes Kulturzentrum mit einem Veranstaltungssaal, einer Galerie für Kunstausstellungen und einem kleinen Kinosaal in Augenschein nehmen konnten. Da kann man nur sagen, Coronazeit gut genutzt, rief einer unserer Mitfahrenden erstaunt aus.

Im Objekt integriert ist auch eine Begegnungstätte für die Älteren, das Zuhause für den Klub Seniorow. „Zu 80% gefördert vom Staat, der unter der Kurzbezeichnung Senior+  ein mehrjähriges Förderprogramm für den Bau, die Ausstattung und Unterhaltung von Begegnungsstätten aufgelegt hat“, so Bürgermeisterin Joanna Klimek-Szymanowicz. „Im ganzen Land gründen sich momentan Seniorenvereine und die Betreuung und Unterstützung der Älteren wird momentan massiv vorangetrieben. Eine Notwendigkeit, die man endlich auch ganz oben erkannt hat“, so Lucyna Prokop, die Vorsitzende des Klubs Seniorow.

Im Veranstaltungssaal des neuen Klubhauses wurden wir von den Seniorinnen und Senioren des Ortes mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen herzlich begrüßt. Man war neugierig auf uns, genauso wie wir, die wir von den Veränderungen im Ort überrascht waren.

Gemeinsam schauten wir uns einen Film zu den vielfältigsten Seniorenaktivitäten im Ort an.

Ständig spürten wir die Lebensfreude und Begeisterung der Älteren.

Es geht steil aufwärts im Ort. Was uns in den folgenden beiden Tagen bei Ortsbesichtigungen und Gesprächen mit den „führenden Köpfen“, aber auch auf der Straße deutlich wurde. Schmucke, rekonstruierte Häuser, der alte Marktplatz strahlt sein altes Flair wieder aus, historisch anmutende Straßenbeleuchtungen und Pflasterungen und viele Sitzgelegenheiten gerade für die  Älteren.

Viele Mittel fließen in Infrastrukturmaßnahmen, aber auch ein neues, großes Wohngebiet ist in Planung.

„Harte Coronajahre sowie die Belastungen aus der Ukraine-Flüchtlingskrise haben kommunale und politische Kräfte aber auch die Bürger zusammengeschweißt. Alle ziehen an einem Strang“, so Pan Andrzej, ein historisch bewanderter älterer Einwohner, der uns über die Tage begleitete. Sein Wissen um Lewin Klodzki und sein Mitteilungsdrang war beeindruckend. Unsere Köpfe rauchten und die Speicherkarten der Handys füllten sich bedrohlich.

Ab und zu wurde uns auf der Straße oder am Sonntag früh zur Messe in der Kirche freundlich zugenickt. Wir waren angekommen bei den Menschen dieses immer schöner werdenden Städtchens.

Lutz-Peter Anton