Hausrufnotsystem

Wussten Sie schon, dass…                               Artikel herunterladen

heute bereits mehr als 350.000 Menschen in Deutschland ein Hausnotrufsystem benutzen. Das in den 70er Jahren auf Telefonbasis konzipierte System ist heute flächendeckend verbreitet und sichert alleinstehenden, alten oder behinderten Menschen schnelle Hilfe im Notfall. Nutzer können länger in ihrer eigenen Wohnung leben bleiben, ohne Angst haben zu müssen.

Auch Angehörige können entspannter in den Urlaub fahren. Selbst ältere Familienmitglieder, die sich im Alltag noch gut zurechtfinden, lässt man doch oft mit einem mulmigen Gefühl zurück. Ein Hausnotruf kann hier beiden Seiten Sicherheit geben.

Im Notfall, beispielsweise nach einem Sturz, kann der Betroffene durch einen einfachen Druck auf den Notrufknopf Hilfe anfordern, ohne das Telefon erreichen zu müssen. Genutzt werden vor allem Notrufknöpfe, die man wie eine Armbanduhr am Handgelenk trägt. Nach Betätigung wird über eine Basisstation eine Telefonverbindung zur Hausnotrufzentrale geschaffen.  Die dort rund um die Uhr tätigen Mitarbeiter klären mittels einer Gegensprechfunktion den Ernst der Lage ab. Hilfsmaßnahmen werden ggf. eingeleitet und Angehörige informiert.

Neben dem Notrufknopf werden heute auch noch viele weitere Funktionen angeboten, wie zum Beispiel Zugtaster im Bad oder am Bett, Falldetektoren, die beim Sturz Alarm auslösen oder Rauchwarnmelder. Selbst wenn man bei einem Notfall nicht mehr um Hilfe bitten kann,

wird das über das System erkannt und Hilfe ausgelöst.

Die Entwicklung des Systems ist rasant. Neben der Alarmfunktion können heute auch biomedizinische Daten gesendet oder mit der Sozialstation kommuniziert werden, zum Beispiel wenn es um weitere Hilfeleistungen oder Terminabsprachen geht. Selbst Verbindungen mit Smart Home Funktionen sind möglich.

Stellvertretend für die Vielzahl der Anbieter seien genannt: Malteser Hilfsdienst, Deutsches Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter Bund und Johanniter-Unfall-Hilfe.

Lassen Sie sich beraten und machen Sie Preisvergleiche. Ermitteln Sie vor oder in den Gesprächen mit den Anbietern Ihren tatsächlich notwendigen Hilfebedarf.

Etwa 20 Euro im Monat kostet der Notrufknopf an Grundkosten – je nach gebuchter Leistung. Telefonkosten zur Notrufzentrale können noch dazu kommen. Daneben berechnen die Dienste noch einmalige Anschlusskosten, sehr unterschiedlich zwischen 10 und 78 Euro. Darüber hinaus können Kosten pro Einsatz (Hausbesuch) anfallen,  wenn eine Anfahrt mit Hausschlüssel bzw. Hilfeleistungen notwendig sind.

Wenn durch die Notrufanlage Krankenhausaufenthalte oder eine Pflegeheimunterbringung vermieden werden können und der Verbleib in der eigenen Wohnung gesichert wird, sollte eine Kostenbeteiligung der Krankenversicherung/Pflegekasse geprüft werden. Der Hausnotruf stellt ein anerkanntes Hilfsmittel für Pflegebedürftige dar. Sind Sie als pflegebedürftig anerkannt, beantragen Sie die Teilnahme an einem Hausnotrufdienst bei der Pflegekasse. Wird das genehmigt, beteiligt sich die Pflegekasse an den monatlichen Grundgebühren und Anschlusskosten. Der Anbieter muss jedoch von der Pflegekasse anerkannt sein.

Sprechen Sie Ihre Pflegekasse an.

Lassen Sie sich von Ihren Angehörigen, Freunden oder Sozialarbeitern helfen. Das richtige Angebot zu Ihrer persönlichen Situation auszuwählen, ist nicht ganz einfach. Auch der Seniorenbeirat kann Ihnen weiterhelfen.

10.08.2017

Lutz-Peter Anton

Seniorenbeirat