Jahresbilanz Notfalldose – Einführung und Verbreitung

NRW war das erste Bundesland, das die aus der Schweiz kommende lebensrettende Notfalldose in Umlauf gebracht hat.

Wir – der Seniorenbeirat – ergriffen in Großbeeren die Initiative und führten sie als erste Gemeinde im Land Brandenburg ein. Zur schnelleren Verbreitung stellten wir diese zunächst in der Gemeindevertretung und –verwaltung, den Ortsbeiräten, der Feuerwehren, den  Vereinen und Institutionen, aber auch den Pflegediensten vor.  Den Vertrieb hat spontan unsere Apotheke zum quasi Selbstkostenpreis von € 2,– übernommen. Auf breiter Front ernteten wir den nötigen Zuspruch und erhielten viel Beistand.

Wir unterstützen den Vertrieb anlässlich von Veranstaltungen wie Weihnachtsfeier, Sieges- und Storchenfest, Themennachmittage etc. In Großbeeren sind bisher rund 600 „Lebensretter“ in Haushalten. Zu wenig meinen wir, denn bei knapp 9.000 Einwohnern sollte die Nachfrage schon höher sein. Schließlich möchte doch jeder im Notfall schnell und optimal medizinisch versorgt werden, oder? Das Thema betrifft nicht nur Senioren. Nein, es betrifft im Wesentlichen Alleinstehende jeden Alters. Eine sinnvolle Investition in Ihre Lebensrettung!

Parallel wurden unsere Nachbargemeinden wie z.B. Ludwigsfelde, Blankenfelde-Mahlow, Potsdam, Rangsdorf und Städte wie Berlin, Luckenwalde, Zossen u.v.m. sowie die weiteren Landkreise mit ihren jeweiligen Seniorenbeiräten in diese sinnvolle Aktion einbezogen. Zahlreiche Präsentationen und Vorträge wurden bei Veranstaltungen der Kreisseniorenbeiräte gehalten. Nach Presseterminen und Interviews mit anschließenden Presseveröffentlichungen sowie einem Radiobeitrag entwickelte sich eine Art Eigendynamik. Die Notfalldose ist nach einem Jahr, dank des ehrenamtlichen Engagements vieler Seniorenbeiräte, nicht nur in aller Munde. Auch Institutionen bekunden inzwischen großes Interesse. Sie sehen vor allem die  Notwendigkeit für die Lebensrettung, aber auch als Ergänzung zum Hausnotruf. Ein Beispiel sei an dieser Stelle unbedingt erwähnt, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön: Das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Fläming-Spreewald e.V. in Luckenwalde, hat aufgrund unserer Ansprache in diesem Jahr 10.000 Stück kostenlos über ihre Geschäftsstellen an Mitglieder, Pflegeheime sowie Bürgerinnen und Bürger verteilt.

Die Verteilung bzw. der Vertrieb sowie die Kosten der kleinen grünen Dose passieren sehr unterschiedlich. Die Preise liegen – soweit uns bekannt – zwischen € 2,00 und € 8,00 pro Stück. Es gibt aber auch Städte/Gemeinden, die tausende Notfalldosen erwerben und diese  Senioren ab einem bestimmten Alter kostenlos zur Verfügung stellen.

Firmen, Institutionen, Parteien sowie Apotheken nutzen die Dose zu Werbezwecken (Logo auf dem Deckel) und verschenken diese an ihre Mitarbeiter und Kunden.  In Berlin wurde das „Rettungssystem“ im Abgeordnetenhaus vorgestellt. Ein Ergebnis liegt uns noch nicht vor, aber in den südlichen Berliner Stadtteilen sind die ersten Notfalldosen in den Haushalten.

Wesentliche Voraussetzung vor Verteilung der Notfalldose ist, dass die im jeweiligen Kreis zuständigen Rettungsdienste sowie die Rettungsstellen vor Ort sensibilisiert sind. Warum? Um die kostbare Zeit bis zur Hilfeleistung zu verkürzen. Sie achten z.B. darauf, ob ein Aufkleber (es sind zwei in der Dose) auf der Haus-/Wohnungseingangstür klebt. Wenn dem so ist, wissen sie, dass erstens eine Notfalldose im Haus bzw. in der Wohnung existiert und zweitens, wo sich diese befindet. Schnell kann geholfen werden.

Bemerkenswert ist, dass die Rettungsdienste aus den verschiedenen Landkreisen inzwischen untereinander Kontakt aufnehmen und gegenseitig ihre Erfahrungen austauschen bzw. Hilfestellungen geben. Mitarbeiter werden speziell auf dieses Thema geschult.

Wir betrachten dieses „Notfallsystem“ als wichtige Ergänzung zu Ihrer Lebensrettung.
Uns liegt daran, dass möglichst viele Menschen eine zügige, unter Umständen lebensrettende Hilfe bekommen. Im Notfall zählt jede Sekunde. Nicht jeder ist in einer Notsituation z.B. durch Stress oder Bewusstlosigkeit in der Lage, vollumfängliche Angaben zum Gesundheitszustand und zu anderen wichtigen Details zu machen. Ohne wertvolle Zeit zu verlieren, stehen den Rettern aktuelle, freiwillige Angaben auf dem Notfall-Infoblatt zur Verfügung. Angehörige können kurzfristig informiert werden, Ihr Haustier kann Ihrem Wunsch entsprechend versorgt werden.

Nach einem Jahr sind wir stolz auf dieses Projekt und den damit verbundenen Erfolg. Aber unser Ziel ist noch lange nicht erreicht.

Interessierte Institutionen können gerne Kontakt aufnehmen unter der E-Mail-Adresse: a.hustan@seniorenbeirat-grossbeeren.de oder unter der Tel. Nr. 033701/57541 (AB) bzw. Fax. Nr. 033701/297616.

Ansprechpartnerin: Astrid Hustan

Ihr

Die Notfalldose in der Presse: