Post persönlich 2.0

Wussten Sie schon,…

dass nun auch in Bremen ein ganz außergewöhnliches Pilotprojekt startet, dass älteren Menschen Hilfe zukommen lassen will.

Kürzlich hatten wir an dieser Stelle über den „Hamburger Hausbesuch“ berichtet.

In einen Anfang 2018 angelaufenen Projekt prüft die Stadt Hamburg mit dem 80. Geburtstag eines Bürgers einen möglichen Hilfebedarf.

In Bremen soll die Post soziale Aufgaben übernehmen.

Donnerwetter, als  ob die Zusteller nicht schon genug zu tun hätten, wird der eine oder andere einwenden.

Aber weit gefehlt, die Mitarbeiter sowie Betriebsrat und Gewerkschaft sehen die Sache durchaus positiv.

Worum geht es?

Postboten sollen nach den Senioren sehen. Klingeln, fragen, wies geht, und bei Problemen Hilfe organisieren.

Mehr Personal ist dafür momentan nicht geplant.

„Post persönlich 2.0“ nennt sich das Modellprojekt.

Wer sich für den Service anmeldet und dafür eine Gebühr bezahlt, erhält regelmäßig Besuch vom Briefträger. Die Männer und Frauen in den gelb-blauen Jacken klingeln bei ihren Touren bei den Projektteilnehmern, fragen kurz, ob alles in Ordnung ist, und ziehen dann weiter.

Bei Problemen rufen die Zusteller beim Johanniter Hausnotruf an und bitten ihn, sich um den Fall zu kümmern.

Zu dem Modellprojekt der Stadt Bremen und der Post gehören noch zwei weitere Aufgaben für die Briefträger:

Zum einen sollen Sie an jeder Haustür möglichst persönlich ein Faltblatt überreichen, in dem für eine ehrenamtliche Tätigkeit bei sozialen Diensten geworben wird und zum anderen sollen sie per Einschreiben Bargeld ausliefern, wenn die Kunden der Sparkasse Bremen das vorher per Telefon bei dem Kreditinstitut angefordert haben.

Mit diesen Dienstleistungen will die Stadt Bremen vor allem jene Hilfsbedürftigen unterstützen, die noch nicht durch Pflegedienste betreut werden oder sich keinem Hausnotrufsystem angeschlossen haben.

Eigentlich sollte man denken, dass die Zusatzarbeit für die Briefzusteller auf Ablehnung bei ihren Interessenvertretern stößt. Doch hier denkt man langfristig. Wenn die Postboten im E-Mail Zeitalter immer weniger Briefe auszutragen haben, dann können neue Aufgaben die Arbeitsplätze sichern.

Falls das Modellprojekt gut ankommt, würde das allerdings zu einem Mehrbedarf an Arbeitskräften führen, so der Betriebsrat.

Schauen wir mal.

Aber schön, dass es immer wieder neue Ideen in der Seniorenarbeit gibt.

 

Herzlichst, Ihr

Lutz-Peter Anton

Stellv. Vors. Seniorenbeirat Großbeeren