Singgruppe

Singgruppe in Seniorenbetreuungseinrichtung „Graf von Bülow“

In der Seniorenbetreu-ungseinrichtung „Graf von Bülow“ in Großbeeren gibt es seit weit über 10 Jahren eine Singgruppe. Diese gründete seinerzeit Hannelore Hansen (78), bekannt als Halla, mit weiteren, älteren Sängerinnen und Sängern, teils aus dem „Gemischten Chor Großbeeren“.

Um den älteren Mitmenschen eine Freude zu bereiten und gleichzeitig die Betreuer zu entlasten, fing Halla Hansen in 2004 zunächst mit dem Vorlesen von Märchen und Singen von Volksliedern an. Volkslieder mochten die weiblichen und die männlichen Bewohner und sie kannten die meisten Texte. Zu der Zeit war Halla  noch aktiv im „Gemischten Chor Großbeeren“. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie jedoch später dieses Hobby reduzieren, weil sie nicht lange bei den Konzerten stehen konnte. Also hatte sie sich überlegt, eine Stuhl-Singgruppe mit einem kleinen Kreis fröhlicher Sänger zu gründen und regelmäßig einmal im Monat für eine Stunde im großen Saal im „Graf von Bülow“ mit den Bewohnern zu singen. Der sog. Stuhlkreis erweiterte sich schnell. Von Mal zu Mal nahm die Teilnehmerzahl zu. Inzwischen sind es über 30.

Das Programm für die Singstunde stellt Halla mit ihrem Team nach Jahreszeit oder anderen Ereignissen, wie z.B.  Ostern, Fasching oder Weihnachten, zusammen. Die an die Betreuer gelieferten Texte werden von diesen sortiert, in einer Mappe zusammengestellt und an alle verteilt. So kann jeder Teilnehmer tatkräftig mitsingen. Natürlich können die Bewohner individuelle Wünsche äußern. So kommt dann noch das ein oder andere Heimatlied hinzu. Denn die Bewohner sind aus dem ganzen Bundesgebiet zugezogen.

Zu Beginn wird jedes Mal ein Geburtstagsständchen gesungen, schließlich gibt es  jeden Monat mindestens einen Jubilar. Anschließend werden 14 bis 15 Volkslieder gesungen. Das Repertoire besteht immerhin z.Zt. aus 102 deutschen Volks- und 25 Weihnachtsliedern.

Halla ist immer noch voll in ihrem Element. Ihr und ihrem Team macht diese Singstunde sichtlich Spaß. Sie schöpfen aus ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit Kraft und Energie für den Alltag. Die Bewohner strahlen sie vor Freude an, wenn sie in den Saal kommen und bedanken sich stets herzlich für die schöne Stunde. Für die Betreuer ist diese Singstunde eine logistische Herausforderung. Die meisten teilnehmenden Bewohner müssen mit Rollstuhl aus den beiden oberen Etagen ins Erdgeschoss gefahren werden, und das bei nur einem vorhandenen Fahrstuhl im Haus. Trotz dieser enormen Anstrengung möchten selbst die Betreuer nicht auf die monatliche, abwechslungsreiche Stunde verzichten.

Text und Foto: Astrid Hustan, Seniorenbeirat Großbeeren