Essen auf Rädern

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daß es heute in Deutschland etwa 2000 Anbieter für Essen auf Rädern gibt, die fast eine halbe Million Menschen mobil verköstigen?

Weniger einkaufen, nicht mehr kochen, sondern nur noch zur Haustür gehen, wenn der Menüservice klingelt – das ist Essen auf Rädern.

Eine ideale Unterstützung im Alltag für Senioren und pflegende Angehörige.

Zur Dienstleistung

Unter den 2000 Anbietern in Deutschland finden sich 700 private Träger und 1300 Anbieter in sozialer Trägerschaft. Nicht jeder liefert natürlich deutschlandweit aus. Auf jeden Fall gibt es auch in unserem Landkreis eine Vielzahl von Anbietern, die es sich lohnt bei Bedarf zu kontaktieren.

Und Probieren geht über Studieren, wie man so sagt.

Eingestellt haben sich die Anbieter auch auf besondere Ernährungsformen und bieten z.B. Schonkost, laktosefreie Gerichte oder Mahlzeiten für Menschen mit Schluckbeschwerden an.

In der Regel  kochen die Anbieter nicht selbst, sondern kaufen Fertiggerichte, die sie kurz vor dem Transport erhitzen bzw. zu Ende garen. Dies ist nicht unbedingt von Nachteil.  Zum einen ist für den Kunden so eine größere Menüauswahl kurzfristig verfügbar, zum anderen  gehen weniger Vitamine als bei stundenlangen Warmhalten verloren.

Manche Anbieter arbeiten auch mit regionalen Großküchen zusammen und liefern das gekochte Essen an ihre Kunden aus.

Desserts, Kuchen, Abendbrot und Getränke ergänzen oft das Angebot

Die Speisen werden üblicherweise aus einem Menüplan im Voraus ausgewählt und in einem vereinbarten Zeitfenster täglich warm geliefert, oft auch an Wochenenden und Feiertagen.

Die Lieferung erfolgt in Thermomehrwegbehältern, entweder in Alu- oder Kunststoffschalen oder auf Porzellangeschirr.

Alternativ haben viele Anbieter Tiefkühlkost im Sortiment, die gleich für mehrere Tage bestellt und aufgewärmt wird. Eine Mikrowelle reicht in der Regel aus.

Wie kam es zu „Essen auf Rädern“

Die Idee entstand um 1940 in England. Im Dezember 1943 lieferten Frauen der britischen Wohlfahrtsorganisation WVS (Women’s Voluntary Service) in Welwyn Garden City die ersten Essen an alte und pflegebedürftige Menschen aus.

In den USA war der am 14.7.1965 durch Präsident Johnson und dem 89. Kongress beschlossene Older Americans Act für die Entstehung zahlreicher Wohlfahrtsorganisationen ausschlaggebend. Diese übernahmen in der Folge auch Essensauslieferungen an Bedürftige.

1974 wurde die Non-Profit-Organisation Meals on Wheels Associationn of America gegründet, die älteste und größte Organisation, die Essen auf Rädern ausliefert.

Um 1960 kam Essen auf Rädern nach Deutschland. Das Nachbarschaftshaus an der Berliner Urbanstraße versorgte im Juli 1961 erstmals 30 Kreuzberger Senioren mit warmen Mahlzeiten.

Übrigens kostete das Essen damals 20 Pfennig.

Vorteile von Menüservices für Senioren

  • Entlastungsmöglichkeit, Einkauf und Zubereitung entfallen
  • Ideal für Menschen, die nicht mehr kochen sollen/können, Vermeidung von Gefahren durch Herdbedienung, scharfe Gegenstände u.ä.
  • Unterstützung für pflegende Angehörige, Zeitgewinn
  • Vielfalt bei der Menüauswahl, Schonkost oder Diätangebote
  • Auswahl aus einem wöchentlichem Menüplan
  • Flexibilität, man muß nicht täglich oder bei Abwesenheit bestellen
  • Liefermöglichkeit vieler Anbieter für Tage im Voraus

Nachteile von Menüservices für Senioren

  • Geschmack und Aussehen der Mahlzeiten leiden hin und wieder unter der industriellen Produktion;
  • Manche Menüs enthalten viele Fette und Salze
  • Fertigmenüs sind in der Regel teurer als Selbstgekochtes

Zu den Kosten

Die Preise variieren stark. Für eine Hauptmahlzeit müssen Sie durchschnittlich 5 Euro veranschlagen, für spezielle Kost 7 Euro. Dabei ist die Anlieferung der Speisen im Preis enthalten.

In der Regel werden Sie als Kunde die Kosten für Ihr Essen selbst bezahlen müssen.

Einen Zuschuss gewährt das Sozialamt, dazu müssen jedoch zwei Bedingungen erfüllt sein:

  • Sie sind krank, erholen sich gerade nach einer OP oder Erkrankung oder sind behindert.
  • Sie brauchen deshalb eine kostenaufwendige Ernährung, die einer möglichen Mangelernährung vorbeugt, können es sich aber finanziell nicht leisten, die Mehrkosten für eine solche Ernährung zu bezahlen.

Beide Bedingungen werden vor allem dann zutreffen, wenn Sie als Senior Anspruch auf Grundsicherung im Alter haben.

Seitens der Pflegeversicherung werden keine Zuschüsse für Essen auf Räder gewährt.

Auch eine steuerliche Absetzbarkeit ist nicht möglich. Hierzu gab es 2011 eine Entscheidung des Finanzgerichts Münster.

Essen für Senioren im Seniorentreff

Gern können Sie auch von unserem Mittagsangebot im Seniorentreff, Lindenstrasse 18, Gebrauch machen. Ein regionaler Anbieter beliefert uns mit Mittagessen in einer Preisspanne von momentan 3,50 bis 4,70 Euro

(Zum Wochen-Speiseplan)


Mittagessen und ein Plausch bei Kaffee und Kuchen gehören im Seniorentreff Großbeeren zusammen

Schauen Sie einfach mal Mo-Mi zwischen 11.00-13.00 Uhr vorbei und lassen sich beraten.

Menüwahl, akzeptable Preise, ruhige und angenehme Atmosphäre sowie vielleicht noch eine Tasse Kaffee zum Plausch mit alten Bekannten.

Und keine Angst – Bestellungen und Bezahlung werden unkompliziert vor Ort erledigt.

Für Fragen wenden Sie sich bitte an Herrn Pilz unter der Telefonnummer 0175-4159074.

Den wöchentlichen Menüplan finden Sie auch auf unserer Homepage im Internet.

www.seniorenbeirat-grossbeeren.de

Lutz-Peter Anton

Stellv. Vorsitzender des Seniorenbeirats