Der Seniorenbeirat hilft

Seniorenbeirat Großbeeren kümmert sich zum Thema Corona-Impfungen in Großbeeren / Land Brandenburg

Viele Hinweise unserer älteren Mitbürger erreichten uns zum Impfstart. Hinweise, die eine große Unzufriedenheit mit den Rahmenbedingungen gerade für die ab 80jährigen außerhalb von Pflegeeinrichtungen zum Inhalt hatten.

In Großbeeren umfasst diese Altersgruppe etwa 300 Personen. Geklagt wurde über fehlende Wohnortnähe bei den Impfungen, eine überlastete Hotline oder eingestellte Terminvergaben mangels Impfstoff. Einem Senior wurde nach ca. 50 Anrufversuchen ein Impftermin im 125km entfernten Elsterwerda angeboten. Aber wie soll dieser Personenkreis zum Impfzentrum hinkommen, wenn man nicht mehr so mobil ist – und das im Winter.

Unser Großbeerener Ärzteteam und unser Bürgermeister, Herr Tobias Borstel, erkannten diese Mängel sehr schnell und entwickelten Lösungskonzepte für unseren Ort. Viele Unterstützer boten ihre Hilfe an. Dafür gebührt allen unsere Anerkennung.

Als Seniorenbeirat schilderten wir unserem Landesseniorenbeauftragten, Herrn Norman Asmus, das uns von Ihnen, liebe Seniorinnen und Senioren, geschilderte persönlich Erlebte und baten um seine Unterstützung, einige Weichenstellungen in der Landesregierung anzuregen. Seine sehr ausführliche und aufklärende Rückantwort mit der Darstellung eingeleiteter Maßnahmen möchten wir all unseren Seniorinnen und Senioren auf diesem Weg zukommen lassen. Wir freuen uns über mehr Impfzentren im Land, höhere Kapazitäten bei den mobilen Impfteams und mehr Wohnortnähe beim Impfen. Möge sich die Impfstoffbereitstellung stabilisieren. 

Aber lesen Sie selbst!

Vielen Dank für Ihre E-Mail mit Fragen und Hinweisen zur praktischen Umsetzung der Corona-Impfstrategie im Land Brandenburg. Gerne möchte ich Ihnen dazu den aktuellen Sachstand mitteilen, den ich immer auch an den Seniorenrat des Landes Brandenburg mit der Bitte weiterleite, seine Mitglieder entsprechend zu informieren. Da es sich um ein sehr dynamisches Geschehen handelt, kann sich die Sachlage von Tag zu Tag weiterentwickeln.   

Mit den in Brandenburg seit Jahresbeginn erfolgenden Impfungen gegen das Corona-Virus ist die schrittweise Rückkehr des gewohnten gesellschaftlichen Lebens vor Corona in greifbare Nähe gerückt. Wir müssen in den kommenden Monaten hierfür über 1,5 Millionen Menschen in allen Teilen unseres Landes impfen. Das ist eine in der Geschichte unseres Bundeslandes bisher nicht dagewesene Mammutaufgabe. Es ist richtig und wichtig, dass die über 80jährigen Menschen sowie die Alten- und Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner sowie das zu ihrer Betreuung eingesetzte Pflegepersonal an erster Stelle der Prioritätenliste stehen. 

Dies ist verbunden mit hohen Erwartungen an das Land, die Impfstrategie zügig Brandenburgweit umzusetzen. Der Impfstart in Brandenburg hat diese Hoffnungen und Wünsche nicht erfüllt. Viele Betroffene waren zurecht irritiert, wie beschwerlich die Terminvergabe anlief und wie begrenzt die Zahl der Impfzentren im Flächenland Brandenburg sein sollte. Dies wurde auch in vielfältiger Weise zum Ausdruck gebracht, wie Sie dies in Ihrer Mail ebenfalls getan haben. Und es wurde und wird nachgesteuert. Die Information der Älteren über das Impfgeschehen soll verbessert werden. Die Zahl der Impfzentren wird um 7 auf 18 erhöht werden (eines in jedem Landkreis) und die Impfangebote für zu Hause lebende über 80-jährige möglichst wohnortnah zur Verfügung stehen. Neben dem Ausbau der Impfzentren sollen dafür auch freie Kapazitäten in den Krankenhäusern und die mobilen Impfteams eingesetzt werden (s. beigefügte Pressemitteilung der Staatskanzlei vom 14.01.2021). Dies macht die Wege kürzer und die Erreichbarkeit besser. Ich gehe auch davon aus, dass die von Ihnen geschilderten Anlaufprobleme bei der Terminvergabe behoben wurden und werden. 

Allerdings brauchen wir wie im täglichen Leben auch beim Impfen familiäre und nachbarschaftliche Hilfe. Um die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe zu unterstützen, sind wir im Gespräch mit den Kommunen, den sozialen Trägern und weiteren Akteuren, die vor Ort die Lage kennen und im Einzelfall helfen können, Lösungen zum Beispiel für die Fahrt zum Impfzentrum zu finden. Hier können sicher auch die Seniorenbeiräte vor Ort mit Ihrem Wissen um die konkrete Situation mithelfen. 

Insgesamt brauchen wir trotz aller Anstrengungen noch Geduld, da der Impfstoff erst nach und nach verfügbar ist, was sich auch auf die Terminvergabe der Impfzentren auswirkt. Aber wir sind auf dem Weg. Mittlerweile hat Brandenburg bei der Zahl der geimpften Personen im Vergleich der Bundesländer einen guten Platz im Mittelfeld erreicht (siehe https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Impfquoten-Tab.html). 

Ich werde die Umsetzung der Impfstrategie im Interesse der Seniorinnen und Senioren weiter begleiten.  Gerne stehe ich für Hinweise in diesem Zusammenhang zur Verfügung. 

Bleiben Sie ebenfalls gesund! 

Mit freundlichen Grüßen 

Norman Asmus 

Landesseniorenbeauftragter 

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz 

des Landes Brandenburg 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Herr Asmus.

Liebe Seniorinnen und Senioren, bleiben Sie zuversichtlich und vor allen Dingen gesund! Damit Sie immer auf dem aktuellen Stand zu Vergabe von Impfterminen und/oder Lieferengpässen von Impfstoffen sind,  empfiehlt sich der regelmäßige Blick auf die Internetseite www.brandenburg-impft.de .

Herzlichst

Astrid Hustan und Lutz-Peter Anton

Seniorenbeirat Großbeeren